Bequemlichkeit oder Lebendigkeit? Die Entscheidung liegt bei dir!

Bequemlichkeit tarnt sich oft als Komfort. Sie erscheint als Erleichterung im Alltag, als wohlverdiente Pause – doch ist sie das wirklich? Oder ist sie in Wahrheit eine schleichende Falle?

Sie kommt leise, fast unsichtbar. Breitet sich aus, macht es sich gemütlich – während wir langsam abstumpfen, träge werden, aufhören zu hinterfragen. So manches bricht nicht von heute auf morgen. Es zerfällt leise. Und wir wiegen uns allzu gerne in der Illusion von Sicherheit.

Was erst als Erleichterung erscheint, wirft nach und nach seine Schatten. Die unschönen Situationen, in die wir im Laufe unseres Lebens geraten, beginnen oft wie ein grosses Glück: Lovebombing zu Beginn einer leider bald toxischen Beziehung. Das erste kleine Angetrunkensein als schleichender Übergang zum Kontrollverlust. Das vermeintlich große Los – die neue Stelle, die so super bezahlt wird und uns dann ins Burnout katapultiert. Scheint dies alles nach einem Extremfall?

Bitte, es geht auch schleichender:

  • Die eingerostete Ehe, die nicht gerade von liebevollem Miteinander geprägt ist – geschweige denn noch Spuren von Romantik oder gar Erotik versprüht.
  • Der Job, der uns keinerlei Freude bereitet, aber gutes Geld einbringt.
  • Das schicke Zuhause, das mit einer riesigen finanziellen Verpflichtung einhergeht, jedoch tollen Luxus und Ansehen verschafft.
  • Die alltäglichen Kompensationsmechanismen: Ein Glas Wein zur Entspannung. Fast Food, weil es schnell geht. Stundenlanges Scrollen durch Social Media, um den Kopf abzuschalten.

Bequemlichkeit kommt oft getarnt als kleine Erleichterung – das Glas Wein nach einem stressigen Tag, das Bier für die Geselligkeit, der Drink, um unangenehme Emotionen zu überdecken. Es fühlt sich an wie Entspannung, wie Freiheit. Doch ist es das wirklich? Oder verlieren wir uns langsam in der Gewohnheit? In der Trägheit? In der Illusion, dass wir Kontrolle haben?

Erst ist es das gelegentliche Glas.
Dann wird es zur Routine.
Irgendwann merken wir gar nicht mehr, wie sehr wir uns selbst betäuben.

Wollen wir wirklich lebendig sein oder nur betäubt weiterleben?

Die Liste ist lang von Dingen, die uns scheinbar gewinnen lassen – an Geld, Ansehen, Status, Zeit, Technik, Sicherheit… Doch bezahlen wir nicht letztendlich mit unserer Lebenszeit, Energie und Lebendigkeit? Stumpfen wir dabei nicht immer mehr ab?

Vergessen wir nicht auch allzu gerne, dass mächtige Unternehmen oft dahinterstecken – Unternehmen, die genau diese uns innewohnenden Schwächen kennen und für ihre Gewinne nutzen? Alkohol ist das beste Beispiel: Beworben als Genuss, als Entspannung, als Belohnung – und doch nimmt er uns Klarheit, Präsenz und Lebendigkeit. Genau das, wonach wir eigentlich suchen.

Tamas: Die unsichtbare Fessel

Im Ayurveda spricht man von Tamas – der Energie der Dunkelheit, der Trägheit, der Stagnation. Sie schleicht sich ein, oft unbemerkt. Tamas ist der Moment, in dem wir aufhören, Fragen zu stellen. In dem wir uns mit einem Zustand zufriedengeben, der uns eigentlich nicht guttut. Alkohol, schlechte Ernährung, toxische Beziehungen, bequeme Jobs ohne Erfüllung – all das nährt Tamas.

Doch was wäre, wenn wir bewusst gegensteuern? Wenn wir das Leben wählen, anstatt uns von Trägheit fesseln zu lassen? Wenn wir Klarheit statt Betäubung suchen?

Die Entscheidung: Tamas oder Sattva?

Bequemlichkeit ist einfach. Veränderung ist unbequem. Doch nur in der Herausforderung steckt Wachstum, Klarheit, Lebendigkeit. Der Weg heraus führt über bewusste Entscheidungen – für einen alkoholfreien Lebensstil, für nährende Gewohnheiten, für echte Präsenz.

Die Entscheidung liegt bei dir: Betäuben oder bewusst leben? Tamas oder Sattva? Stillstand oder Aufbruch?